Produktkonfiguration über die gesamte Wertschöpfungskette gedacht
Das Unternehmen produziert mit ca. 13.500 Mitarbeitern alle nur erdenklichen Reinigungsgeräte. Mit seinem gewaltigen Produktportfolio ist das Unternehmen Weltmarktführer. Das Aushängeschild sind Hochdruckreiniger, vom kleinen Gerät für den Heimanwender zum Reinigen der Terrasse bis zu komplexen stationären Anlagen für industrielle Anwendungen. Neben diesen für das Unternehmen typischen Produkten werden aber auch z.B. Autowaschanlagen, Fußbodenreinigungsmaschinen, Kommunalfahrzeuge usw. in steigenden Stückzahlen produziert. Inbesondere diese Geräte und deren Abbildung in den Unternehmensprozessen stehen auf dem Prüfstand.
Ziel des Projektes ist es, für die gesamte Wertschöpfungskette Handlungsfelder zu identifizieren, aus denen dann konkrete Optimierungsansätze und Projekte abgeleitet werden können. Gleichzeitig soll die bereits vorhandene CPQ Software auf Ihre Tauglichkeit geprüft werden, in diese neu zu definierenden Anforderungen eingebunden zu werden.
Prozesse sind die Herausforderung
Im Vergleich zu anderen Projekten stellt hier nicht die Produktkomplexität die wesentliche Herausforderung. Eher ist es die Vielfalt der Produket und deren Abbildung in den Systemen. Eine Prozesslandschaft in einem Unternehmen dieser Größenordnung zu verändern bedarf erheblicher Anstrengungen und auch Überzeugungsarbeit bei der Vielzahl der beteiligten Stakeholder. Erschwert wird dieser Change Prozess dadurch, wenn das Unternehmen, kommend aus reiner Serien- und Massenproduktion, mit variantenreichen Produkten und deren Notwenigkeiten noch fremdelt.
Zur internen Abbildung der konfigurierbaren Produkte wird im wesentlichen SAP-LOVC eingesetzt. Für den Vertrieb werden sehr rudimentäre Excel basierte Konfiguratoren eingesetzt. Allein dies Konstellation schafft bei der erheblichen Produktvielfalt schon elementare Pflegeprobleme. Änderungen in der SAP Welt und in den Excel Dokumenten synchron umzusetzen ist kaum möglich und bringt immer wieder erhebliche Probleme.
Produkte unterschiedlicher Komplexität können nicht über einen Kamm geschoren werden
Analyse der Prozesseund Produkte als Basis der Empfehlungen
Im Rahmen des Projektes wurden mehrere Produktkategorien und deren Abbildung untersucht um sowohl differenzierendes als auch verbindendes zu identifizieren. Wesentliche Headlines der Ergebnisse sind:
- Die Produkte unterscheiden sich erheblich hinsichtlich der Komplexität als auch der Strukturen. Für die jeweilige Produktanforderung müssen unterschiedliche Ansätze in der Konfiguration gefunden werden.
- Es muß eine Trennung der verschiedenen Produktsichten geben. Für die unterschiedlichen Prozesse, z.B. Entwicklung, Vertrieb, Produktion, Service, muß die Möglichkeit bestehen, unterschiedliche Produktsichten zu realisieren .Der kleinste gemeinsame Nenner meist ein schlechter Kompromiss.
- Es muß eine durchgehende Systemarchitektur geschaffen werden, die z.B. redundante Stammdatenpflege eleminiert.
- Um die Aufwände zur Erstellung und Pflege von Konfigurationsregelwerken zu reduzieren, muß in Produktfamilien gedacht werden. Eine Produktfamilie wird hierbei dadurch gekennzeichnet, daß die Produkte in ihrer Struktur und ihrer Logik sich sehr ähneln.
Das Big Picture, wie interagieren die verschiedenen Systeme