Zubehörkonfiguration bei einem Schaltschrankhersteller
Unser Kunde ist Weltmarktführer für Schaltschranksystem und Zubehör. Für das Unternehmen arbeiten ca. 10.000 Mitarbeiter in 58 Tochtergesellschaften und 12 Produktionswerken weltweit.
Das Unternehmen nutz intensiv die Möglichkeiten von SAP-LOVC für die Produktkonfiguration des eigentlichen Schaltschrankes. Um jedoch ein Schaltschranksystem inklusive des notwendigen Ausbauzubehörs und evtl. in Anreihsituationen zu konfigurieren reichen die Möglichkeiten von SAP nicht aus. Des weiteren ist es auf Basis von SAP-LOVC schlicht nicht möglich Konfiguratoren auf modernen Web Plattformen oder in Mobilanwendungen darzustellen. Um diesen Mangel zu beheben, hat das Unternehmen diverse Standalone Konfiguratoren entwickelt, die im Web oder aber isoliert als Anwendung auf dem PC lauffähig sind… mit all den mit standalone Lösung verbundenen Problemen.
Ziel des Projektes ist es , eine Konfigurationslösung zu konzeptionieren und zu entwickeln, mit der der gesamte Schaltschrank inklusive seines Ausbauzubehörs konfiguriert werden kann. Die Lösung soll sowohl vom eigenen Vertrieb, von Auslandsgesellschaften, Partnern und auch Endkunden genutzt werden können.
Schaltschränke sind alles andere als simple Blechkästen
Das Produktportfolio des Kunden ist sehr umfangreich. Neben diversen technoligisch unterschiedlichen Schaltschranktypen gibt es ca. 5000 Zubehörartikel, für die entspr. Konfiguratoren entwickelt werden sollen. Das grundsätzliche Anwender Szenario ist die Kundenperspektive, also ein Anwender mit eingeschränkten technischem Verständnis und eingeschränktem Produkt know how.
Des weiteren wird es mehrere Prozessklassen in der eigentlichen Auftragsabwicklung geben, die bereits in der Konfiguration berücksichtigt werden müssen bzw. die sich aus der Konfiguration heraus ergeben. Dies sind z.B.:
- Serienschrank mit lose beigelegtem Zubehör
- Serienschrank mit montierten Zubehör
- modifizierter Schrank (Farbe, Ausbrüche, etc.) mit Zubehör
- Sonderschrank (individuelle Abmessungen)
- etc.
Die Kernherausforderung sind dynamische Lösungsräume ...
Produktklassifikation, die Basis der Zubehörkonfiguration
Grundlage für die zu erstellenden Konfiguratoren der Zubehörkomponenten ist ein Klassifikationsmodell. Dieses wird im Rahmen des Projektes parallel zur Modellierung der Konfiguratoren aufgebaut. Die existierende Gruppierung der Komponenten anhand von Waren-bzw. Produktgruppen ist bei weitem nicht differenziert genug. Technische Merkmale existieren teilweise im PIM System, in dem die Datengrundlage der Publikationen wie Kataloge usw. aufgebaut wird. Aber auch diese Datenbasis ist eigentlich nicht zu gebrauchen. Um für die Konfiguration eine Basis zu bilden werden für die ca. 5000 Zubehörkomponenten ca. 250 Komponentenklassen definiert, inkl. vollständiger technischer Attribute, jeweils aus der Sicht der Konfiguration. Am Ende enstehen ca. 50 Regelwerke für die Zubehörkonfiguration von Schaltschranksystemen
Das Prinzip dynamischer Lösungsräume
Abbildung dynamsicher Lösungsräume durch einen Daten getriebenen Ansatz
Dynamische Lösungsräume wurden im Projekt durch einen im wesentlichen Daten getriebenen Ansatz abgebildet. Während der Abarbeitung eines Regelwerkes wird immer wieder der zur Verfügung stehende Lösungsraum in der Datenbank geprüft und die Abfragelogik immer wieder dynamisch angepasst. Ergebnis ist, daß der Anwender immer sofort mögliche Lösungen angeboten bekommt und nie „ins Leere“ laufen kann. Die Prüfung erfolgt zur Laufzeit. Befürchtungen über mögliche Perfomanceprobleme durch die permanenten Kommunikation zur Datenbank haben sich im wesentlichen als unbegründet herausgestellt.